Bei thailändischem Essen denkt der Großteil erst mal an einen Klassiker: Thai-Curry. Und das Schöne an der Thai-Küche ist ja, dass es eine Vielfalt an Thai-Curry-Pasten gibt, sodass es nie langweilig wird.
Erst neulich unterhielt ich mich mit einem Kollegen darüber, worin sich genau die verschiedenen Sorten für uns unterscheiden – oder auch nicht. Und da ein Blick auf eine facettenreiche Curry-Speisekarte gerne alles oder auch nichts aussagt, klären wir dich heute auf, was es für verschiedene Arten gibt. Vielleicht ist ja auch etwas für dich dabei, was du nächstes Mal ausprobieren willst!
Thai-Curry-Paste: Das haben die verschiedenen Sorten gemeinsam
Thai-Curry-Pasten sind zwar essenziell und maßgeblich für den Geschmack. Aber tatsächlich müssen sie nicht unbedingt in Currys verwendet werden, sondern gesellen sich auch gerne zu anderen Gerichten.
Eine typische Thai-Curry-Paste wird traditionellerweise in einem Mörser zubereitet und besteht aus folgenden Komponenten:
- Chili
- frischen Aromen (Schalotte, Knoblauch, Ingwer, Galangal und Zitronengras sind die häufigsten)
- Gewürze
Ganz wichtig sind auch Umami-Booster, die dem Curry das gewisse Etwas verleihen und den Geschmack intensivieren. Was umami nochmal genauer bedeutet, erklären wir dir in unserem Kochlexikon. Meistens wird fermentierte Shrimp-Paste hinzugefügt.
Das sind die klassischen Thai-Curry-Pasten
Den Anfang in unserer Übersicht zu den verschiedenen Thai-Curry-Pasten machen die klassischen drei Varianten, wie wir sie kennen: gelb, grün, rot. Sie unterscheiden sich zunächst farblich durch die Verwendung von eben gelben, grünen und roten Chilischoten. Aber eben auch geschmacklich, da die Chilischoten auch einen charakteristischen Geschmack besitzen. Im Laufe der Zeit wurden noch andere Zutaten hinzugefügt, die das individuelle Geschmacksprofil stärken.
- Grünes Curry ist in Thailand am beliebtesten. Die grüne Farbe wird durch die gleichfarbigen Chilis, allerdings auch durch “erfrischende” Zutaten wie Koriander, Limettenblätter und Thai-Basilikum verliehen. Charakteristisch für diese Thai-Curry-Paste ist der frische Geschmack.
- Gelbes Curry erhält seine gelb-goldene Farbe durch Kurkuma, dem Wundergewürz schlechthin. Es ist eher mild und süß. Weitere Zutaten dieser Thai-Curry-Paste sind unter anderem Currypulver, Koriandersamen, Kümmelsamen und gelbe Chilis.
- Bei dem roten Curry werden traditionell bis zu 20 Chilis verwendet, damit es seine charakteristische Farbe bekommt. In moderneren Versionen werden nicht mehr ganz so viele (aber dennoch genügend!) Chilis benutzt und die rote Farbe durch Tomaten gewonnen. Weitere Zutaten sind Kaffir-Limetten-Zeste und die typischen frischen Aromen, die oben bereits erwähnt wurden. Tatsächlich gilt die rote Thai-Curry-Paste als Basis-Paste, weil sie die meisten Standard-Gewürze abdeckt und wird häufig gerne auch für andere Gerichte verwendet.
Zum Schärfegrad der einzelnen Curry-Pasten lässt sich hier sagen, dass es tatsächlich etwas subjektiv ist. Ich würde gelb als am mildesten einstufen, dann kommt grün und schließlich rot als schärfste Version. Wohingegen besagter Kollege grün als sehr mild einstuft.
Die außergewöhnlichen Thai-Curry-Arten
Neben den drei klassischen Thai-Curry-Pasten gibt es noch zwei weit verbreitete Arten, die in ihrer Zusammensetzung und ihrem Geschmack eher einzigartig sind.
- Massaman Curry etwa wurde überwiegend von der indischen sowie halal Küche beeinflusst. Die Wurzeln der Massaman-Variante liegen im Süden Thailands, an der Grenze zu Malaysia, wo viele muslimisch Gläubige leben. Das Curry zeichnet sich durch eine eher dicke Sauce aus, die mild ist und eine ganze Reihe an Gewürzen wie Zimt, Kardamom, Kreuzkümmel und Nelken mitbringt, die eher an indische Currys erinnern. Das Geheimnis der Thai-Curry-Paste, die man hier verwendet, ist zudem Tamarinde. Kurzgefasst: Ein mildes Curry mit allerlei Gewürzen und einer dickflüssigen Sauce. Zum Vergleich: Die Saucenkonsistenz der drei Klassiker ist eher dünn.
- Dann gibt es noch Penang Curry, das nach der malaysischen Insel Penang benannt ist. In diese Thai-Curry-Paste, die eher an die klassische Variante angelehnt ist, werden geröstete Erdnüsse gemischt, weshalb sie viel nussiger und auch trockener ist. Auch sie ist eher milder, aromatisch und süß.
Weitere Currys aus Thailand, die du probieren musst
Alle Currys, die bis hierhin aufgezählt wurden, werden mit Kokosmilch angerührt und erhalten somit den typischen Thai-Curry-Geschmack. Allerdings gibt es auch Currys, die ohne Kokosmilch auskommen und lediglich mit Wasser. Saures Curry etwa ist sehr beliebt, weil es sehr einfach zubereitet werden kann, dank der geringen Anzahl an Zutaten, die in die Paste kommen: Getrocknete Chili, Schalotten, Knoblauch, Fingerwurzel, Shrimp-Paste. Seinen Namen erhält das Curry durch die Tamarinde.
Neben der sauren Variante gibt es auch noch das Jungle Curry, das ähnlich simpel gekocht wird: Wasser, rote Thai-Curry-Paste, Chili, Fingerwurzel und Zitronengras.
So weit, so gut. Nun kennst du die Unterschiede zwischen den Thai-Curry-Pasten und bist bestens gewappnet für deinen nächsten Restaurantbesuch. Oder – du kochst eines dieser leckeren Rezepte:
Und damit das Curry-Erlebnis top notch wird, hat mein Kollege Felix noch ein paar Tipps und Tricks, die dein Curry perfekt machen.
Übrigens: Unsere Rezepte gibt’s auch in der App – einfach downloaden!