Tiramisu: Der Klassiker aus Venetien

Was wäre eine kulinarische Reise durch Italien ohne Tiramisu? Bei all seiner Einfachheit glänzt das Dessert mit den besten Zutaten: die süße Mascarponecreme harmoniert perfekt mit dem herben Espresso und machen das Dessert zu einem typisch italienischen Gericht!

Eine Auflaufform mit klassischem Tiramisu von dem ein Stück herausgeschnitten wurde, das auf dem Teller daneben liegt. Unterhalb der Auflaufform steht eine Tasse Espresso mit zwei Würfeln Zucker. Alles steht auf einem Holzbrett, von oben fotografiert.
Das klassische Tiramisu überzeugt mit wenig Zutaten und leckeren Schichten aus Löffelbiskuits und Mascarpone-Creme mit einem Hauch Kaffee. © Getty Images/ tsurukamedesign

Eine Region voller Vielfalt: So lässt sich Venetien vermutlich am besten beschreiben. Sowohl an der österreichischen Grenze als auch an der Küste liegt Venetien und bietet somit Berge und Meer. Ebenso gibt es kulinarisch einiges zu entdecken. Deswegen schauen wir uns heute eine ganz besondere Dessert-Spezialität an, die wir alle kennen und lieben: Tiramisu!

Die Vielseitigkeit Venetiens

Der Norden der Region liegt in den Dolomiten, wo sich auch der nördlichste Punkt Venetiens befindet: der sogenannten „Cima Vanscuro“, die „Pfannspitze“, die an Österreich grenzt. Reist man in den Südwesten der achtgrößten Region Italiens, gelangt man an die Adriaküste. Dort liegt auch die Hauptattraktion der Region: Die sagenumwobene Stadt Venedig mit ihren Kanälen, Gondeln, architektonischen Meisterwerken und vielen Geschichten.

Unter anderem spielt hier eines von William Shakespeares Stücken, Der Kaufmann von Venedig. Doch nicht nur Venedig war eine große Inspiration für das literarische Genie aus dem 16. Jahrhundert. Auch andere Städte der Region Venetien spielen wichtige Rollen in seinen Theaterstücken. Eines der bekanntesten ist wohl Romeo und Julia, deren tragische Liebesgeschichte sich in Verona, einer Stadt im Westen Venetiens, die an den Gardasee angrenzt, ereignet. Und auch Der Widerspenstigen Zähmung leiht sich eine venetische Stadt als Standort: Padua mit seiner renovierten Universität, die eine der ältesten der Welt ist. Venetien hat also landschaftlich, architektonisch und kulturell einiges im Angebot.

Natürlich fehlt es auch hier nicht an kulinarischen Spezialitäten, für die allein sich schon eine Reise in die vielseitige italienische Region lohnt. Die verschiedenen Provinzen Venetiens bieten unter anderem erstklassigen weißen Spargel, frischen Fisch, kreative Polentagerichte, genussvolle Käsesorten, alkoholische Klassiker wie Grappa und Aperol,  und vieles, vieles mehr. Zu viel, um hier abzudecken. Aber wir müssen uns ja nur auf eine besondere Spezialität konzentrieren. Und die ist, genau wie Shakespeares Stücke, weit über die Grenzen Venetiens legendär: das Tiramisu.

Die komplizierte Geschichte hinter dem Tiramisu

Das einfache und gleichzeitig so raffinierte Dessert aus Löffelbiskuit, Mascarpone und Espresso soll seinen Ursprung in der venetischen Provinz Treviso haben. So besagt es zumindest die lokale Legende. Auch Friaul-Julisch Venetien, was an Treviso angrenzt, sieht sich als die Geburtsstätte der international erfolgreichen Süßspeise an. Wie bei so vielen Gerichten mit langer Geschichte, die wir hier vorgestellt haben, ist es auch bei dem Tiramisu nicht hundertprozentig klar, wer recht hat. Alleine in Treviso gibt es zahlreiche Geschichten hinter der Entstehung des Desserts.

Während der Name erst seit den 1980ern offiziell benutzt wurde, soll das Tiramisu bereits im 19. Jahrhundert in Treviso erfunden worden sein. Und zwar von einer Inhaberin eines Bordells, die das Dessert ihren Kunden anbot. Andererseits wird behauptet, dass ein Koch Namens Roberto Linguanotto in den 1960er Jahren in einem Restaurant in Treviso das Gericht kreiert und betitelt hat. Tiramisu lässt sich von dem Ausdruck „Tireme su“ des italienischen Dialektes, der in Treviso gesprochen wird, ableiten. Übersetzt bedeutet es wörtlich „zieh mich hoch“, sinngerecht meint es aber so viel wie „muntere mich auf“. Linguanotto soll seine Inspirationen von einem Hausmittel bekommen haben, dass schwangeren und stillenden Frauen helfen sollte, wieder zu Stärke zu kommen. Aus diesem Grund ist auch kein Alkohol, Marsala-Wein zum Beispiel, teil des Originalrezeptes.

Das Tiramisu heute

Viel Energie verleiht das Dessert mit Zucker und Koffein ganz bestimmt, wenn auch nur kurzfristig. Der Genuss der mit Espresso durchzogenen Kekse in Kombination mit der verführerischen Mascarponecreme und dem Hauch Kakao als letzten Schliff bleibt jedoch langfristig bestehen. Hier zeigen wir dir das simple Rezept, das so viele Theorien und Geschichten inspiriert hat.

Dieses Rezept fungiert auch als Grundlage und Inspiration für viele neue Varianten des Klassikers. Leichte Abwandlungen geben dem Dessert einen anderen Geschmack, wie bei unserem Tiramisu mit Baileys. Auch unterschiedliche Obstsorten sind ein beliebter Zusatz. Beeren-Fans empfehlen wir ganz besonders unser Himbeer-Tiramisu und die Erdbeer-Tiramisu-Torte!

Tiramisu: Der Klassiker aus Venetien

Schwierigkeit: Anfänger Vorbereitungszeit 10 min Zubereitungszeit 10 min Ruhezeit 2 Stunde Gesamtzeit 2 hrs 20 Min.
Portionen: 6
Beste Saison: Ganzjährig geeignet

Beschreibung

Was wäre eine kulinarische Reise durch Italien ohne Tiramisu? Bei all seiner Einfachheit glänzt das Dessert mit den besten Zutaten: die süße Mascarponecreme harmoniert perfekt mit dem herben Espresso und machen das Dessert zu einem typisch italienischen Gericht!

Zutaten

Zubereitung

Den Espresso vorbereiten:

  1. Brüh als erstes den Espresso frisch auf und stelle ihn zum Auskühlen zur Seite.

Die Mascarpone-Creme zubereiten:

  1. In der Zwischenzeit kannst du bereits ganz schnell und einfach die Creme zubereiten. Schlage dafür die Eigelbe zusammen mit dem Zucker zu einer hellen, cremigen Masse und heb' anschließend die Mascarpone unter, bis eine einheitliche Creme entsteht.

Das Tiramisu schichten:

  1. Stelle die Löffelbiskuits, den Espresso, die Mascarponecreme, eine Auflaufform (26 x 18 cm) und zuletzt noch das Kakaopulver bereit.

  2. Wälze die Hälfe der Biskuits im Espresso und lege den Boden der Auflaufform mit ihnen aus. Verstreiche die Hälfe der Mascarponecreme auf den Espresso-Biskuits und wiederhole den Vorgang mit der zweiten Hälfe der Kekse und der Creme.

  3. Siebe abschließend das Kakaopulver über die letzte Mascarpone-Schicht, decke die Auflaufform ab und stelle das Tiramisu mindestens zwei Stunden lang kalt, damit alles schön durchziehen kann und der Geschmack sich intensiviert. Nach der zweistündigen Wartezeit hast du dir das Tiramisu besonders verdient. Richte es auf sechs Tellern an und serviere und genieße es!