Traditionsgebäck neu entdeckt: Spritzkuchen zum Nachbacken

Außen knusprig, innen herrlich luftig: Das macht den Spritzkuchen aus Brandteig so besonders. Erfahre bei uns mehr über die Herkunft des Gebäcks und probiere es am besten gleich selbst aus.

Drei goldbraune Spritzkuchen mit Zuckerglasur liegen auf Pergamentpapier in brauner Tüte auf rustikalem Holztisch.
Frisch gebacken und herrlich süß: Spritzkuchen mit feiner Glasur – ein Klassiker (nicht nur in der ehemaligen DDR). © Shutterstock/ChWeiss

Wir lieben Köstliches aus Brandteig! Geht es dir auch so? Nun, dann hast du sicherlich auch schon mal vom Spritzkuchen gehört – und diesen womöglich sogar des Öfteren selbst vernascht. Wir verraten dir heute nicht nur das Rezept für die traditionelle Köstlichkeit, wir verraten dir außerdem mehr über dessen Herkunft.

Was genau ist ein Spritzkuchen?

Wie bereits erwähnt, besteht der Spritzkuchen aus Brandteig, der anschließend mit einem Spritzbeutel in eine kreisrunde Form gespritzt wird. Daraufhin wird er in Öl ausgebacken und zum Beispiel mit einem Guss versehen. Innen ist der Spritzkuchen herrlich weich, außen schön kross – genau das macht den Spritzkuchen so beliebt.

Woher kommt der Spritzkuchen?

Ursprünglich entstammt der Spritzkuchen der deutschen Bäckerei-Tradition, die sich vor allem im 19. Jahrhundert stark entwickelte. Der Brandteig war damals schon aus der französischen Pâtisserie bekannt – man denke vor allem an Éclairs und auch Profiteroles. Dass das ganze dann aber auch noch frittiert wird, gilt als Weiterentwicklung aus Deutschland.

Besonders beliebt war der Spritzkuchen übrigens im Norden und Osten Deutschlands – und dann gibt es da noch diese besondere Verbindung zu einer brandenburgischen Stadt: Eberswalde (nordöstlich von Berlin). Nicht ohne Grund ist auch insbesondere der Eberswalder Spritzkuchen ein Begriff.

Im 19. Jahrhundert wurde in Eberswalde eine spezielle Variante des Spritzkuchens entwickelt, die sich bis heute als die klassische Form durchgesetzt hat: und zwar eben jener ringförmige Spritzkuchen mit glatter Kruste und Zuckerguss.

Man führt diese Erfindung auf den Eberswalder Konditor Gustav Louis Zietemann zurück, der den Spritzkuchen in seiner heutigen Form circa 1832 eingeführt haben soll. Auch in Zeiten der DDR erfreute sich diese Spezialität aus Eberswalde einer großen Beliebtheit und galt als ziemlich luxuriös. Immerhin ist Brandteig aufwändig in der Herstellung und das Fett zum Frittieren ist ziemlich teuer.

Weiter unten im Text verraten wir dir, wie du köstlichen Retro-Spritzkuchen selbst machen kannst. Vorher geben wir dir noch ein paar weitere Rezepte aus der ehemaligen DDR mit an die Hand. Vielleicht für einen coolen Motto-Abend?

Lust auf andere, süße Leckereien? Schau mal ins Video – darin verrät die Kollege Felix, wie er sagenhaft köstliche Bienenstich-Schnitten zaubert!

Bienenstich-Schnitten

Ob als Dessert oder zu Kaffee und Kuchen: Die Bienenstich-Schnitten schmecken einfach immer!

Übrigens: Unsere Rezepte gibt’s auch in der App – einfach downloaden!

Traditionsgebäck neu entdeckt: Spritzkuchen zum Nachbacken

Schwierigkeit: Mittelschwer Zubereitungszeit 1 Stunde Gesamtzeit 1 hr
Portionen: 12
Beste Saison: Ganzjährig geeignet

Beschreibung

Der Spritzkuchen ist ein Gebäck aus Brandteig, das in heißem Fett ausgebacken und anschließend mit Zuckerguss verfeinert wird. Besonders beliebt ist die ringförmige Variante aus dem brandenburgischen Eberswalde. 

Zutaten

Zubereitung

  1. Im ersten Schritt die Milch zusammen mit der Butter, dem Zucker, dem Vanillezucker und dem Salz in einen Topf geben, erhitzen und einmal aufkochen lassen. Das Mehl mit der Stärke sieben, dazu geben und sorgfältig unterrühren. Den Teig bei geringer Hitze weiterrühren, bis sich ein Kloß und ein weißer Film am Topfboden bildet.

  2. Den Kloß in eine Schüssel geben und die Eier einzeln nacheinander gründlich unter den Teig rühren. Der fertige Teig sollte eine sehr geschmeidige Beschaffenheit haben und schön glänzen.

  3. Backpapier in zwölf 20 x 20 cm große Quadrate schneiden. Brandteig in einen Spritzbeutel füllen und Kringel auf eine Lage Backpapier spritzen.

  4. Ausreichend geschmacksneutrales, hitzebeständiges Öl in einem Topf erhitzen,  bis sich an einem hineingestellten Holzkochlöffelstiel Bläschen bilden. Die Papierstücke umgedreht über das heiße Fett halten und Kringel ins heiße Fett gleiten lassen.

  5. Die Spritzkuchen portionsweise von beiden Seiten (insgesamt ca. 5 Minuten) goldgelb backen. Mit einem Schaumlöffel aus Metall herausnehmen und auf einem Kuchengitter abtropfen und erkalten lassen.

  6. Aus Puderzucker und Zitronensaft einen dickflüssigen Guss anrühren und die Spritzkuchen damit einpinseln. Trocknen lassen – und anschließend genießen!

Gespeichert unter